Karl Barth (1886-1968)

Karl Barth

geb. am 10. Mai 1886 in Basel, gest. am 10. Dezember 1968 ebd.

Theologe

Studentenverbindung Zofingia Bern


Barth„Kirchenvater des 20. Jahrhunderts“ nennen ihn die einen [1], andere empfinden ihn „in Kirche und Theologie, aber auch in der Politik als Störenfried“[2]: Karl Barth, Begründer der „Dialektischen Theologie“, Autor der „Barmer Theologischen Erklärung“ gegen die Irrlehre der NS-hörigen „Deutschen Christen“ und Verfasser einer umfangreichen „Kirchlichen Dogmatik“. Wer sich durch das „Riesenhafte seines literarischen Werkes“ nicht abschrecken lasse, erlebe das „Abenteuer, Barth zu lesen: anstrengend, aber auch überraschend und mit offenem Ausgang“, urteilt einer seiner Schüler.[3] Der Leser schwanke „zwischen dem Eindruck des Nihilismus (was wird da nicht alles destruiert!) und des Orthodoxen (was wird nicht alles von Gott erwartet!).“[4]

Zofingia

Als Schüler Mitglied der Berner Pennalverbindungen „Studia“ und „Patria“[5], war Barth während seiner Studienzeit in der „Zofingia“ aktiv[6], die zahlreiche berühmte Schweizer zu ihren Mitgliedern zählt.[7] Zusammen mit Leonhard Ragaz, Eduard Thurneysen und anderen gehörte Barth zu den „Ideal-Zofingern“, die von den Mitgliedern einer christlich geprägten Verbindung die Auseinandersetzung mit sozialen Problemen und praktische Tätigkeit forderten.[8]

Christ und Sozialist

Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Bern, Berlin, Tübingen und Marburg war Barth von 1908 bis 1909 Mitarbeiter der Marburger Zeitschrift „Christliche Welt“ und anschließend seit Sommer 1909 als Vikar in Genf tätig. 1911 wurde er von der Bauern- und Arbeitergemeinde Safenwil im Schweizer Kanton Aargau zum Pfarrer gewählt. Die Arbeit in dieser Gemeinde war eine der drei Erfahrungen, die sein Leben prägten. „In dem Klassengegensatz, den ich in meiner Gemeinde konkret vor Augen hatte, bin ich wohl zum ersten Mal von der wirklichen Problematik des wirklichen Lebens berührt worden“, schrieb er 1927 in einer autobiographischen Skizze.[9] Wenn auch Elemente marxistischen Denkens bei Barth nicht zu übersehen sind[10], so machten ihn doch „nicht irgendwelche Interessen für sozialistische Theorien“ zum Sozialisten, sondern „seine Begegnung mit dem Elend der lohnabhängigen Dorfbevölkerung und seine Erfahrung eines rigiden bourgeoisen Manchester-Liberalismus“ [11]. Er beteiligte sich am Aufbau der örtlichen Gewerkschaft und trat 1915 der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz bei. Zwischen Christentum und Sozialismus bestand für ihn eine innerer Zusammenhang: „Ein wirklicher Christ muss Sozialist werden (wenn er mit der Reformation des Christentums Ernst machen will!). Ein wirklicher Sozialist muss Christ sein (wenn ihm an der Reformation des Sozialismus gelegen ist!)“, sagte er in seinem ersten Vortrag als neues Parteimitglied.[12] Seine Sozialismusvorstellung war – wie diejenige Christoph Blumhardts, von dem Barth stark beeinflusst wurde - theologisch begründet; für ihn bestand „eine sachliche Verwandtschaft ... zwischen neutestamentlichen und sozialistischen Leitgedanken.“[13] Pfarramt und Politik standen für ihn „nicht in Konkurrenz zueinander ... Predigt und Politik gehören unlösbar zusammen ...“[14] Dies galt für ihn auch in seiner späteren akademischen Tätigkeit. „Die Verkündigung der Kirche ist per se politisch, sofern sie die in der Unordnung befindliche heidnische Polis zur Verwirklichung von Recht aufzurufen hat,“ sagte er 1932.[15] Als die Universität Leiden 1939 seinen Vortrag über ein theologisches Thema zensieren wollte, schrieb er an die dortigen Studenten: „Wo theologisch geredet wird, da wird implizit oder explizit immer auch politisch geredet.“[16]

Kommentar zum Römerbrief

Barths zweite prägende Erfahrung war der Erste Weltkrieg, der es nach seinen Worten „an den Tag gebracht (hat), dass wir alle auf dem Boden des Unfriedens leben“.[17] Diese Erkenntnis führte zum Bruch mit seinen bisherigen theologischen Auffassungen. In Ablehnung der liberalen Theologie des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts schrieb Barth 1919 seinen berühmten Römerbriefkommentar, der besonders in der zweiten, überarbeiteten Fassung[18] von 1922 eine radikale Kritik an den zeitgenössischen protestantischen Lehrmeinungen formulierte. Im Gegensatz zum Kulturprotestantismus des 19. Jahrhunderts, demzufolge Christentum und westliche Kultur weitgehend übereinstimmten, unterscheidet Barth zwischen Offenbarung einerseits und Kirche als organisiertem Christentum andererseits. Er konstatiert, „dass statt der Offenbarung, die die Kirche vollziehen, ja die sie sein möchte, ... gerade in der Kirche ... immer und überall Verhüllung stattfindet und dass es andererseits Offenbarung und Erwählung gibt, die glatt an der Kirche, immer wieder an jeder Kirche, vorbeigeht“ [19]. Für ihn steht fest, „dass der Gegensatz von Kirche und Reich Gottes unendlich ist.“[20] Am Beispiel der Auferstehung Jesu – für Barth nicht ein historisches Ereignis neben anderen, sondern das „unhistorische Ereignis“[21] - erläutert er, dass „die Wahrheit Gottes auf der Ebene, in dem Raum, wo geschichtliche Größen wie ‚das Christentum’ auf- und niedersteigen, werden und vergehen“[22], nicht zu finden sei. Jahrzehnte später bezeichnete er die Kirchengeschichte als „Absorbierung und Domestizierung der Offenbarung“ und als „Prozess der Verbürgerlichung des Evangeliums.“[23] Das organisierte Christentum ist für ihn – so die Herausgeber des Römerbriefkommentars in der aktuellen Karl-Barth-Gesamtausgabe - lediglich „eine kulturelle Erscheinung, eine Summe von Handlungen, Überzeugungen und Gewohnheiten, die der menschlichen Existenz Form und dem Zusammenleben Struktur geben“, wogegen Offenbarung zum Glauben herausfordere und zur „Konfrontation mit Gott als Kategorie einer gänzlich anderen Ordnung.“[24]

Akademische Laufbahn

Der anfangs kaum über die Schweizer Grenzen hinaus bekannte Römerbriefkommentar öffnete Barth die Tür in theologische Kreise in Deutschland. Im September 1919 hielt er auf einer Tagung einen Vortrag über das Thema „Der Christ in der Gesellschaft“[25], durch den er, bislang in Deutschland ein „Unbekannter“, für die deutsche Kirche und Theologie „eine bewegende Macht“[26] wurde. Nicht zuletzt dieser „Tambacher Vortrag“ führte 1921 zu seiner Berufung an die Universität Göttingen, wo nach langen Bemühungen mit finanzieller Hilfe amerikanischer Presbyterianer eine Honorarprofessur für Reformierte Theologie eingerichtet worden war.[27] Zum Zeitpunkt seiner Berufung war Barth nicht promoviert, was zur Folge hatte, dass er bei akademischen Feiern in Göttingen nicht unter den „Spectabilitäten“ und „Herren Professoren“ genannt, sondern herablassend als „Herr Pfarrer“ tituliert wurde. [28] In der lutherisch-theologischen Fakultät Göttingens wurde das reformierte Bekenntnis wenig geachtet; wie Barth in einem Brief an Schweizer Freunde berichtete, galt dem dortigen Ordinarius für Systematische Theologie „die reformierte Kirche ... nicht mehr als die Millenium-Sekte.“[29] Barths Vorlesungen wurden erst am Ende des schwarzen Bretts der Fakultät zusammen mit den Veranstaltungen des Harmoniumlehrers und denen des Turnlehrers angekündigt.[30] Zum Dr. theol. wurde Barth 1922 „wegen seiner mannigfachen Beiträge zur Revision der religiösen und theologischen Fragestellung“ durch die evangelisch-theologische Fakultät der Universität Münster ehrenhalber promoviert. Münster war seit 1925 die nächste Station seiner akademischen Laufbahn.[31] 1930 folgte er dem Ruf auf den Bonner Lehrstuhl für Systematische Theologie, von dem er im Wintersemester 1934/35 durch die NS-Führung vertrieben wurde.[32]

Barmer theologische Erklärung

Barths entschiedene Gegnerschaft zum Nationalsozialismus war seine dritte prägende Erfahrung. Früh sah er sich zu öffentlicher Stellungnahme veranlasst und trat deshalb am 1. Mai 1931 der SPD bei.[33] Im selben Jahr bezeichnete er in einem Aufsatz Faschismus, Kommunismus und Amerikanismus als „fremde Religionen“, von denen das „Christentum“ (in diesem Aufsatz stets in Anführungszeichen) „Kampf bis aufs Messer“ sowie „Gegnerschaft und nur Gegnerschaft zu erwarten“ habe.[34] Theologisch führte Barths Opposition zu der überwiegend von ihm formulierten berühmten Barmer theologischen Erklärung der Bekennenden Kirche (BK) vom 31. Mai 1934, die in sechs Thesen die völkisch-theologischen Auffassungen der NS-hörigen „Deutschen Christen“ (DC) zurückwies.[35] Die Thesen beginnen jeweils mit einem Zitat aus dem Neuen Testament, gefolgt von einem Bekenntnis, und schließen stets mit dem Verwerfungssatz: „Wir verwerfen die falsche Lehre …“[36]

Suspendierung

Bereits kurz nach der „Machtergreifung“ wurde Barth zur Zielscheibe der NS-Propaganda. Obwohl er es ablehnte, seine Vorlesungen mit dem obligatorischen „Deutschen Gruß“ zu beginnen, ließ man ihn als vor allem im Ausland hochangesehenen Vertreter des deutschen Protestantismus zunächst noch unbehelligt; auch sein Status als Schweizer Staatsangehöriger schützte ihn einstweilen vor Disziplinierungsmaßnahmen. Als er jedoch darauf bestand, den seit August 1934 vorgeschriebenen Eid auf Hitler nur mit einem einschränkenden Zusatz zu leisten[37], wurde er im Dezember 1934 vom Dienst suspendiert, mit Redeverbot belegt und im Juni 1935 in Anwendung des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ zwangspensioniert.[38] Seine Schriften wurden später aus den offen zugänglichen Beständen der Universitätsbibliotheken entfernt.[39]

Rückkehr in die Schweiz

Bereits am Tag nach seiner Entlassung in Bonn wurde Barth an die Universität Basel berufen, wo er anschließend noch bis 1962 lehrte. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz war es für ihn selbstverständlich, an den für alle Schweizer Männer obligatorischen militärischen Manövern teilzunehmen. 1940 meldete er sich als Freiwilliger zum bewaffneten Hilfsdienst[40] Zur Beseitigung des Nationalsozialismus war nach seiner Auffassung Widerstand bis hin zum Krieg gerechtfertigt. Nach dem Krieg war er jedoch einer der ersten, die den Kontakt mit Deutschland wiederherstellten. Bei Vorträgen in der Schweiz stellte er seinen Landsleuten die Frage, „wie wir unseren unglücklichen Nachbarn nun vielleicht erst recht gute und hilfreiche Freunde werden und sein könnten“.[41] Eine Versöhnung sei aber nicht ohne Voraussetzung möglich: „die innere Remedur des deutschen Wesens dürfe sich nicht nur auf die krasse Verderbnis der Hitlerzeit erstrecken, sondern müsse bis auf deren Wurzeln in der Zeit Bismarcks, ja Friedrichs des Großen zurückgehen.“[42]

Für einen „dritten Weg“

Mit seinen Äußerungen zur nationalen wie auch zur internationalen Politik stand Barth „zwischen den Feuern“.[43] Als ihm 1952 die königlich-britische „Medaille for service in the cause of freedom“ verliehen werden sollte, verbot die Basler Kantonalregierung auf Grundlage eines Gesetzes von 1846 die Annahme dieser Ehrung; erst nach seiner Emeritierung 1962 konnte er den Orden entgegennehmen.[44] 1946 äußerte er in einem Brief an Gustav Heinemann[45] sowie in einem Gespräch mit Konrad Adenauer[46] kritische Vorbehalte gegenüber der Gründung einer christlich-demokratischen Partei. Obwohl vom Selbstverständnis her kein Pazifist, bezog er doch zusammen mit Heinemann und Martin Niemöller Stellung gegen die deutsche Wiederbewaffnung.[47] Er plädierte für einen „dritten Weg“ zwischen Kapitalismus und Kommunismus. Wenn er auch für den östlichen Kommunismus – in seinen Augen „das unwillkommene, aber in seiner ganzen Unart natürliche Ergebnis und Gegenspiel westlicher Entwicklungen“ - keinerlei Sympathien hegte, so hielt er doch „den prinzipiellen Antikommunismus für das noch größere Übel als den Kommunismus selber“.[48]


Verf.: Manfred Blänkner (Hamburger und Göttinger Wingolf)




[1] Jüngel, E., „Barth, Karl“, in: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 5, Berlin/New York 1980, S. 251.

[2] Editorial zu: Karl Barth - der Störenfried? (= Einwürfe, Bd. 3), München 1986, S. 3.

[3] Schellong, D., Barth lesen, in: Karl Barth - der Störenfried? (Anm. 2), S. 5.

[4] AaO, S. 12.

[5] Busch, E., Karl Barths Lebenslauf. Nach seinen Briefen und autobiographischen Texten, München 1975, S. 41.

[6] Zur Zofingia: Kundert, W., Geschichte des Schweizerischen Zofingervereins, in: Der Schweizerische Zofingerverein 1819 – 1969. Eine Darstellung hrsg. vom Schweizerischen Zofingerverein und vom Schweizerischen Altzofinger­verein, Bern 1969, S. 13 - 133.

[7] Darunter Jacob Burckhardt, Jeremias Gotthelf, Carl Gustav Jung, Hermann Kutter, Conrad Ferdinand Meyer und Jean Ziegler.

[8] Zum Begriff „Ideal-Zofinger“:. Lindt, A., Zofingerideale, christliches Bewusstsein und reformierte Theologie 1819 - 1918, in: Der Schweizerische Zofingerverein 1819 – 1969 (Anm. 6), S. 194 – 212.

[9] Barth, K., Autobiographische Skizze, in: Karl Barth – Rudolf Bultmann Briefwechsel 1922 – 1965 (= Karl Barth Gesamtausgabe V,1), Zürich 1971, S. 306.

[10] Vgl. Marquardt, F. W., Theologie und Sozialismus. Das Beispiel Karl Barths, München 1972, S. 313ff.

[11] Norden, G. v., Die Weltverantwortung der Christen neu begreifen. Karl Barth als homo politicus, Gütersloh 1997, S. 11.

[12] Barth, K., Krieg, Sozialismus und Christentum (II), in: Vorträge und kleinere Arbeiten 1914 – 1921, Zürich 2012, S. 117.

[13] Schellong, D., Barth lesen (Anm. 3), S. 17.

[14] Gollwitzer, H., Reich Gottes und Sozialismus bei Karl Barth, München 1971, S. 8.

[15] Christentum und Wirklichkeit, 1/1932, S. 212, zitiert nach: Norden, G. v., Weltverantwortung (Anm. 11), S. 29.

[16] Brief an Studenten in Leiden vom 27. 2. 1939, zitiert bei Busch, Karl Barths Lebenslauf (Anm. 5), S. 305.

[17] Barth, K., „Frieden“, in: ders., Vorträge und kleinere Arbeiten 1914 – 1921 (Anm. 12), S. 149.

[18] Barth, K., , Römerbrief (Zweite Fassung) 1922 (= Karl Barth Gesamtausgabe II), Zürich 2010.

[19] AaO, S. 556.

[20] AaO, S. 557.

[21] AaO, S. 281.

[22] AaO, S. 283.

[23] Barth, K., Kirchliche Dogmatik II/1, Zürich 1986, S. 157.

[24] Kooi, C. v.d./Tolstaja, K., Vorwort zu Barth, Römerbrief (Zweite Fassung), S. X.

[25] Barth, K., Der Christ in der Gesellschaft, in: Vorträge und kleinere Arbeiten 1914 – 1921 (Anm. 12), S. 546 – 598.

[26] Merz, G. Die Begegnung Karl Barths mit der deutschen Theologie, in: Kerygma und Dogma 2 (1956), S. 157.

[27] Zur Vorgeschichte und zu den Einzelheiten der Berufung nach Göttingen: Mogk, W., Zur Berufung Karl Barths an die Göttinger Universität, in: RKZ 117 (1976), S. 273 – 277.

[28] Busch, E., Die Anfänge des Theologen Karl Barth in seinen Göttinger Jahren, Göttingen 1987, S. 8.

[29] So Barth in einem Brief am 17. 5. 1922, in: Karl Barth – Eduard Thurneysen Briefwechsel II (= Karl Barth Gesamtausgabe V, 3/2), Zürich 1974, S. 77.

[30] Busch, E., Die Anfänge des Theologen Karl Barth in seinen Göttinger Jahren (Anm. 28), S. 9.

[31] Zur Verleihung der Ehrendoktorwürde und zu den Einzelheiten der Berufung nach Münster s. Neuser, W. H., Karl Barth in Münster 1925 – 1930, Zürich 1985. S. 7 – 9.

[32] Prolingheuer, H., Der Fall Karl Barth 1934-1935. Chronographie einer Vertreibung, 2. Aufl. Neukirchen-Vluyn 1984.

[33] Busch, E., Karl Barths Lebenslauf (Anm. 5), S. 229f.

[34] Barth, K., Fragen an das Christentum, in: ders., Theologische Fragen und Antworten. Gesammelte Vorträge III, Zollikon 1957, S. 93 – 99, Zitate auf S. 95 + 96. Zuerst in: Christentum und Wirklichkeit 10 (1932), H. 2, S. 35 – 41.

[35] Zur Barmer Theologischen Erklärung: u.a. Heimbucher, M./Weth, R. (edd.), Die Barmer Theologische Erklärung. Einführung und Dokumentation, 7. Aufl. Neukirchen-Vluyn 2009.

[36] AaO, S. 37 – 42.

[37] Nach Hindenburgs Tod wurden die Funktionen des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers zusammengefasst. Der Eid auf die Verfassung des Reiches war fortan auf die Person des „Führers und Reichskanzlers“ Hitler zu leisten. Als Professor war Barth preußischer Staatsbeamter und zur Eidesleistung verpflichtet. Er war dazu jedoch nur mit dem Zusatz „soweit ich es als evangelischer Christ verantworten kann“ bereit.

[38] Zu den Einzelheiten s. die Ausführungen bei Prolingheuer (Anm. 32).

[39] So z.B. in Göttingen auf Veranlassung des Dekans der theologischen Fakultät im Oktober 1938 (Kamp, N., Zum 100. Geburtstag von Karl Barth, in: Universität Göttingen/Informationen, Dez. 1987, S. 3).

[40] Busch, E., Karl Barths Lebenslauf (Anm. 5), S. 319.

[41] Barth, K., How my mind has changed, in: ders., „Der Götze wackelt“. Zeitkritische Aufsätze, Reden und Briefe von 1930 bis 1960, hrsg. von K. Kupisch, Berlin 1961, S. 181 – 209, Zitat auf S. 194.

[42] Ebd.

[43] Busch, E., Karl Barths Lebenslauf (Anm. 5), S. 396.

[44] AaO, S. 399.

[45] Barth, K., Brief an einen Politiker, in: ders., „Der Götze wackelt“.(Anm. 41), S. 98 – 100.

[46] Vgl. Busch, E., Karl Barths Lebenslauf (Anm. 5), S. 346.

[47] Vgl. Cornu, D., Karl Barth und die Politik. Widerspruch und Freiheit, Wuppertal 1969, S. 110 – 121.

[48] Barth, K., How my mind has changed, in: “Der Götze wackelt” (Anm. 41), S. 200.

 

 

Literatur:

Barth-Texte:

Autobiographische Skizze für das Universitätsalbum Münster, in: Karl Barth – Rudolf Bultmann Briefwechsel 1922 – 1966 (= Karl Barth Gesamtausgabe, V,1), Zürich 1971, S. 301 - 310

Brief an Schweizer Freunde vom 17. 5. 1922, in: Karl Barth – Eduard Thurneysen Briefwechsel II: 1921 – 1930 (= Karl Barth Gesamtausgabe, V, 3/2), Zürich 1974, S. 77

Frieden, in: Vorträge und kleinere Arbeiten 1914 – 1921 (= Karl Barth Gesamtausgabe, III), Zürich 2012, S. 145 - 151

How my mind has changed, in: Barth, Karl, „Der Götze wackelt“. Zeitkritische Aufsätze, Reden und Briefe von 1930 bis 1960, hrsg. von Karl Kupisch, Berlin 1961, S. 181 – 209

Kirchliche Dogmatik II/1: Die Lehre von Gott (= Karl Barth Studienausgabe, Bd. 7), Zürich 1986

Krieg, Sozialismus und Christentum (II), in: Vorträge und kleinere Arbeiten 1914 – 1921 (= Karl Barth Gesamtausgabe, III), Zürich 2012, S. 105 - 117

Der Römerbrief (Zweite Fassung) 1922, hrsg. von Cornelis van der Kooi und Katja Tolstaja (= Karl Barth Gesamtausgabe, II), Zürich 2010

Sekundärliteratur:

Busch, Eberhard: Die Anfänge des Theologen Karl Barth in seinen Göttinger Jahren (= Göttinger Universitätsreden, Bd. 83), Göttingen 1987

Busch, Eberhard: Karl Barths Lebenslauf. Nach seinen Briefen und autobiographischen Texten, 4. Aufl. München 1986 

Cornu, Daniel: Karl Barth und die Politik. Widerspruch und Freiheit, Wuppertal 1969

Gollwitzer, Helmut: Reich Gottes und Sozialismus bei Karl Barth (= Theologische Existenz heute/Neue Serie 169), München 1972

Jüngel, Eberhard: „Barth, Karl“, in: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 5, Berlin/New York 1980, S. 251 – 268

Kamp, Norbert: Zum 100. Geburtstag von Karl Barth, in: UNI-Informationen Göttingen 12/1987, S. 3

Kundert, Werner: Geschichte des Schweizerischen Zofingervereins, in: Der Schweizerische Zofingerverein 1819 – 1969. Eine Darstellung hrsg. vom Schweizerischen Zofingerverein und vom Schweizerischen Altzofingerverein, Bern 1969, S. 13 - 133

Lindt, Andreas: Zofingerideale, christliches Bewusstsein und reformierte Theologie, in: Der Schweizerische Zofingerverein 1819 – 1969. Eine Darstellung hrsg. vom Schweizerischen Zofingerverein und vom Schweizerischen Altzofingerverein, Bern 1969, S. 194 – 212.

Marquardt, Friedrich Wilhelm: Theologie und Sozialismus. Das Beispiel Karl Barths, 3. Auflage München 1985

Merz, Georg: Die Begegnung Karl Barths mit der deutschen Theologie, in: Kerygma und Dogma 2 (1956), S. 157 - 175

Mogk, Werner: Zur Berufung Karl Barths an die Göttinger Universität, in: Reformierte Kirchenzeitung 117 (1976), S. 273 – 277

Neuser, Wilhelm Heinrich: Karl Barth in Münster 1925 – 1930, Zürich 1985

Norden, Günter van: Die Weltverantwortung der Christen neu begreifen. Karl Barth als homo politicus (= Kaiser Taschenbücher, Bd. 153), Gütersloh 1997

Prolingheuer, Hans: Der Fall Karl Barth. Chronographie einer Vertreibung 1934-1935, 2. Aufl. Neukirchen-Vluyn 1984

Schellong, Dieter: Barth lesen, in: Karl Barth – der Störenfried? (= Einwürfe , Bd. 3), München 1986, S. 5 - 92